Terra Nova: Terra Mystica als Kennerspiel im Test
Terra Nova
Produktdetails
- Spieler
- 2-4
- Alter
- ab 12 Jahren
- Dauer
- 90 Minuten
- Verlag
- Kosmos
Wir haben Terra Nova für dich getestet, ein Strategiespiel für 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren. In dem Fantasy Brettspiel erweiterst du mit Geld und Macht das Gebiet deines Volkes und passt die Landschaft an deine Bedürfnisse an. Obwohl jedes Volk andere Bauweisen bevorzugt, kommt ihr euch regelmäßig in die Quere.
Terra Nova ist ein Ableger des Spieleklassikers Terra Mystica und richtet sich an Gelegenheitsspieler, die neue Herausforderungen suchen. Wenn du gerne wie in Catan Siedlungen aufbaust, dann solltest du jetzt ganz genau aufpassen. Denn Terra Nova könnte dein neues Lieblingsspiel werden.
Wie spielt man Terra Nova?
In Terra Nova besiedelst du als eines von zehn unterschiedlichen Völkern die Welt. Du errichtest Städte, veränderst Landschaften und nutzt die einzigartigen Fähigkeiten deines Volkes, um am Ende die meisten Punkte zu erhalten.
- Zu Beginn des Spiels baust du das Spielfeld auf und verteilst die Völkertableaus. Danach platzierst du deine Spielsteine auf dem Tableau und setzt die ersten Häuser auf freie Felder deiner Heimatlandschaft.
- Anschließend erhalten alle Spieler ein kleines Startbudget und ein Vorteilsplättchen. Letzteres tauschst du am Ende jeder Runde aus.
Jede Runde besteht aus drei Phasen. - In der ersten Phase dreht sich alles um das Einkommen in Form von Geld und Macht. Je mehr du baust, desto mehr Einkommensquellen schaltest du auf deinem Tableau frei. Auch dein Vorteilsplättchen generiert Einkommen.
- In der zweiten Phase führst du Aktionen aus. Du machst Land bewohnbar, baust, wertest Objekte auf und führst Machtaktionen aus. All diese Aktionen dienen dazu, dein Gebiet zu erweitern. Stehen im späteren Spielverlauf die passenden Gebäude zusammen, werden sie zu Städten.
Kannst oder möchtest du keine anderen Aktionen mehr ausführen, dann passt du und steigst aus der Runde aus. Diese Aktion bestimmt die Startreihenfolge der nächsten Runde, gibt dir eventuell einen letzten Bonus und gewährt dir Zugriff auf neue Vorteilsplättchen. - Sobald der letzte Spieler gepasst hat, beginnt mit der dritten Phase das Rundenende. Verbrauchte Aktionen werden zurückgesetzt, verbleibende Vorteilsplättchen aufgewertet und neue Wertungskriterien aktiviert.
- Das Spiel endet nach Abschluss der fünften Runde. Du sammelst letzte Punkte für Macht, Geld und dein größtes Gebiet ein. Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt Terra Nova.
Klingt bislang nach Catan mit weniger Rohstoffen, oder? Schauen wir uns den Besiedlungsvorgang und die Machtaktionen mal im Detail an.
Bewohnbar machen und Bauen
Auf den Völkertableaus ist ein Kreis mit Landschaften abgebildet. Je weiter eine Landschaft auf dem Kreis von deiner Heimatlandschaft entfernt liegt, desto teurer wird dein Bauvorhaben.
In diesem Beispiel siehst du den Startplatz der Feen aus unserem ersten Terra Nova Testspiel. Um ihn herum liegen verschiedene Landschaften. Platziert die Fee ein Haus im Wald, ihrer Heimatlandschaft, kostet es 4 Münzen. Um Ödland in einen Wald umzuwandeln, sind weitere 6 Münzen nötig. Willst du aus der Wüste einen Wald machen und ein Haus bauen, kostet es dich insgesamt 16 Münzen.
Wird in der Nähe deiner Siedlung alles zu teuer, kannst du Brücken bauen. Brücken verbinden Landschaften über den Fluss hinweg miteinander. So erschließt du neues, günstiges Land für dein Volk.
Machtaktionen
Neben Geld ist Macht der zweite Rohstoff in Terra Nova. Dir steht immer die gleiche Menge an Macht zur Verfügung, die durch den Machtkreislauf auf deinem Völkertableau läuft. Für Machtaktionen kannst du jedoch nur die Machtpunkte aus der obersten Schale verwenden.
Machtaktionen findest du auf deinem Völkertableau und dem Spielplan. Die beliebteste, allgemeine Machtaktion ist eine veränderte Variante der Bewohnbar machen und bauen
-Aktion. Anstatt 6 Münzen für die Anpassung der Landschaft auszugeben, zahlst du 4 Machtpunkte. Auf den Völkertableaus der Feen findest du die gleiche Machtaktion, allerdings kostet diese nur 2 Machtpunkte. Ein Feen-Spieler verlässt sich beim Siedeln also mehr auf Macht, als auf Geld.
Wird eine Aktion ausgeführt, deckt man sie mit einem Marker ab. Eine abgedeckte Aktion steht erst in der nächsten Runde wieder zur Verfügung.
Macht Terra Nova Spaß?
Wir hatten in unserem Terra Nova Test sehr viel Spaß mit dem Spiel. Spielerisch fühlt es sich wie Catan mit größerem Magieanteil an. Du setzt mehrere Häuser zu Städten zusammen und nutzt deine Macht, wenn die Landschaft nicht deinen Vorstellungen entspricht. Du betreibst kein Micromanagement mit Rohstoffen, optimierst dafür aber durchgehend den Machtkreislauf. Nur auf eines verzichtet Terra Nova, nämlich das Würfelglück.
Durch den fehlenden Zufallsfaktor kannst du dich in jeder Runde auf dein festes Einkommen verlassen. Das schafft Planbarkeit, bei dir und deinen Mitspielern. Und wenn etwas nicht nach Plan läuft, dann kann das durchaus die Absicht der Person neben dir sein.
Ein weiteres Highlight unseres Terra Nova Tests war die Vielfalt der Völker. Jedes Volk bevorzugt andere Landschaften und belohnt unterschiedliche Spielweisen. Druiden leben im Wald und erhalten am Ende der Runde Macht für jede Siedlung. Wüstentöchter hingegen können einmal pro Runde kostenlos eine benachbarte Landschaft bewohnbar machen. So entstehen riesige Wüstengebiete.
Welche Aktion du in Terra Nova wann am besten ausführst, würde einen eigenen Testbericht bzw. Strategieguide ausfüllen. Schauen wir nur kurz auf den bereits erwähnten Machtkreislauf. Du hast eine feste Anzahl an Machtpunkten, die wieder am Anfang des Kreislaufs landen, nachdem sie ausgegeben wurden. Zu Beginn einer Runde erhältst du neue Macht. Idealerweise beendest du deine Runde also mit einigen Machtpunkten im Kreislauf, anstatt an dessen Ende.
Aber wann und wofür gibst du die Macht aus? Zu Beginn der Runde, wenn noch alle Machtaktionen frei sind? Oder tauschst du kurz vor Ende deiner Runde Macht gegen Geld, um damit noch weitere Züge spielen zu können? Diese Fragen beschäftigen dich das ganze Spiel über und machen für uns den Reiz von Terra Nova aus.
Fazit unseres Terra Nova Tests
Nach unserem Terra Nova Test können wir guten Gewissens sagen, dass es eine gelungene Variante von Terra Mystica ist. Es spielt sich flüssig und fühlt sich wie das Original an. Für den Kauf des Spiels spricht besonders der hohe Wiederspielwert. Denn schon nach der ersten Partie spielst du mit dem Gedanken, beim nächsten Mal vielleicht ein anderes Volk auszuprobieren.
Viele Brettspiel-Blogger bezeichnen Terra Nova in ihren Reviews als das familienfreundliche Terra Mystica. Das kann man schon so sagen, aber der Teufel steckt im Detail. Denn der Vergleich bezieht sich darauf, dass man als Gelegenheitsspieler eher zu Terra Nova greifen sollte, als zu Terra Mystica.
Also für wen ist Terra Nova wirklich geeignet? Wenn dir Catan gefällt, dich aber nicht genug fordert, dann ist Terra Nova das perfekte Spiel für dich. Wenn du einfache Kennerspiele wie Flügelschlag oder Die Tavernen im Tiefen Thal magst, dann wirst du mit Terra Nova gut zurechtkommen. Kurzum, wenn du mindestens einmal im Monat Brettspiele spielst, dann nimm diese Herausforderung an!
Häufig gestellte Fragen
Terra Nova und Terra Mystica bieten im Kern das gleiche Erlebnis, unterscheiden sich jedoch in den Details. Terra Nova verzichtet auf Priester und Arbeiter, hat weniger Landschaftstypen und weniger Runden. Außerdem gibt es weder Kult noch Gunst.
Welches der beiden Spiele das Richtige für dich ist, hängt von zwei Faktoren ab: Wie kompliziert darf das Spiel sein und wie lange möchtest du spielen?
Terra Nova ist ein Kennerspiel (Spiel für Fortgeschrittene) und dauert 60 bis 90 Minuten. Terra Mystica ist ein Expertenspiel und dauert bis zu 150 Minuten.