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Würfel

Was sind Würfel?

Würfel oder Spielwürfel sind Bestandteil unzähliger Brettspiele und Kern eines jeden Würfelspiels. Der Wurf eines Würfels dient der Erzeugung eines zufälligen Ergebnisses.

Abkürzungen und Fachbegriffe

  • Ein Pasch bezeichnet einen Wurf, bei dem zwei oder mehr Würfel die gleiche Augenzahl zeigen.
  • W6, W10, W20, usw. sind Abkürzungen für Würfeltypen. Dabei steht das W für Würfel, die Zahl für die Anzahl der Seiten. Ein W6 ist demzufolge ein sechsseitiger Würfel.
  • d6, d10, d20, usw. sind die englischsprachigen Abkürzungen der Würfeltypen. Ein W6 heißt auf Englisch d6 (en. dice).
  • W6 Zoll entspricht einer zufälligen Distanz zwischen einem und sechs Zoll. Diese wird mit einem sechsseitigem Würfel ermittelt.
  • Wenn ein Ereignis auf die 4+ eintrifft, wird ein Würfelergebnis von vier oder höher benötigt. Dies entspricht bei der Verwendung eines W6 einer 50:50 Chance.
  • Ein 4++ Wurf ist kein allgemeines Würfelwissen, sondern bezeichnet einen Rettungswurf aus dem Tabletop-Spiel Warhammer 40.000.

Welche Würfeltypen gibt es?

Würfel gibt es in allen Formen, Materialien und Farben. Die gängigsten Modelle sind aus Holz oder Kunststoff, haben zwischen vier und zwanzig Augen und verfügen über abgerundete Ecken und Kanten, um das Rollverhalten zu verbessern.

W6: Der alltägliche Würfeltyp

Sechsseitige Würfel sind seit Jahrtausenden weltweit im Einsatz. Sie erfreuen sich aufgrund ihrer übersichtlichen Anzahl an Möglichkeiten großer Beliebtheit. Des Weiteren sind sie durch ihre quadratische Form angenehm zu lagern.

Die Chance eine bestimmte Zahl zu werfen beträgt 16,6 Prozent. Die Summe der Zahlen auf gegenüberliegenden Seiten ist immer 7.

W10: 1 bis 10 oder 0 bis 9?

Die zehnseitigen W10 sind höchst spannende Konstrukte, denn sie kursieren in drei unterschiedlichen Ausführungen. Ist beim Erwerb eines Würfelsets ein einzelner W10 enthalten, ist er wahrscheinlich die Zahlen von 1 bis 10 beschriftet.

Bei zwei W10 ist sowohl die Variante 0 bis 9, als auch die 00 bis 90 enthalten. Beide Würfel zusammen geworfen ergeben sie eine Zahl zwischen 0 und 99. Ob eine 00+0 eine 100 ergibt, hängt von den Regeln des jeweiligen Spiels ab.

Die Chance eine bestimmte Zahl zu werfen beträgt 10 Prozent. Die Summe der Zahlen auf gegenüberliegenden Seiten hängt von der Beschriftung ab.

Beispiele für Spiele mit W10 sind:

  • Shootout in Dingstown
    Der W10 ist der einzige Würfel in dem Western-Spiel. Dadurch sollen Einsteiger sich besser auf Thema Tabletop einlassen können.

W20: Für schwierige Entscheidungen

Mit zwanzigseitigen Würfeln ermitteln zum Beispiel Dungeons & Dragons (D&D) Spieler, ob ein Vorhaben erfolgreich ist. Aus diesem Grund werden W20 Würfe auch als Entscheidungswürfe bezeichnet.

Die Chance eine bestimmte Zahl zu werfen beträgt 5 Prozent. Die Summe der Zahlen auf gegenüberliegenden Seiten ist immer 21.

Beispiele für Spiele mit W20 sind:

  • Frostgrave
    Joseph McCullough, der Autor von Frostgrave, beschreibt seine Entscheidung zugunsten des W20 als eine bewusste Abgrenzung zu dem in Tabletop-Massenschlachten verbreiteten W10. Zusammengefasst sollen Frostgrave Miniaturen, wie Dungeons & Dragons Charaktere, als Individuum und nicht als Schlachtverband gesehen werden.

Spezialwürfel

Spezialwürfel kommen zum Einsatz, wenn die Spieler zur Ermittlung eines Ergebnisses nicht lange in einer Auflösungstabelle blättern sollen. Davon verspricht sich der Hersteller eine niedrige Einstiegshürde und somit eine größere Zielgruppe.

Beispiele für Spiele mit Spezialwürfel sind:

  • Mortal Gods
    Passend zum antiken Griechenland ist auf den Würfeln unter anderem das Fabelwesen Pegasus abgebildet. Es aktiviert die Spezialfähigkeiten der Einheiten.
  • Maus und Mystik
    Auch in diesem Miniaturen-Spiel werden Aktionen mit Schwert, Schild und Bogen abgehandelt. Der Käse stärkt die Mäuse auf ihrer beschwerlichen Reise.

Rollenspielwürfel

Abschließend kommen wir zu einem Würfeltyp, der gar keiner ist. Als Rollenspielwürfel wird ein Set aus sechs bis sieben Würfeln bezeichnet. Dieses enthält die Würfel W4, W6, W8, 1-2x W10, W12 und W20.

Gibt es Regeln, wie man einen Würfel wirft?

Es unterscheidet sich von Spiel zu Spiel, wie und mit welchen Hilfsmitteln ein Würfelwurf abläuft. Für gewöhnlich sollte der Würfel beim Rollen etwas springen und auf einer geraden Oberfläche zum Stehen kommen.

  • Während eines Spieleabends bestehen kaum Verpflichtungen.
    Konflikte drehen sich meist darum, ob ein Würfel uneben liegt oder weit genug gerollt ist. Hier schafft meist ein einfacher Wiederholungswurf Abhilfe.
  • Turniersportler hingegen unterliegen ausführlichen Regeln.
    So besteht beispielsweise laut den Turnierregeln der EUBGF, 1.3 Edition, § 4.1 Abs. IV ein gültiger Wurf aus einem Würfelbecher aus einem kräftigen, aber nicht exzessiven Schütteln der Würfel […] und anschließendem Rollen der Würfel aus dem Becher über das Spielfeld.
  • Tabletop-Spiele haben teilweise recht selbstironische Regeln.
    So galten Würfe in einer frühen Warhammer 40.000 Edition automatisch als fehlgeschlagen, wenn sie die Tischplatte verfehlten. Wer mit einem 12 mm Würfel keine 183 × 122 cm große Spielfläche treffe, der könne auch keine Befehle an seine Streitmacht erteilen.

Warum verwendet man Würfelbecher?

Knobel- oder Würfelbecher sollen Unregelmäßigkeiten und Falschspiel beim Würfeln verhindern. Sie werden mit mehreren Spielwürfeln gefüllt, geschüttelt und dann auf dem Tisch geleert. Hochwertige Würfelbecher erkennt man an den innen liegenden Lippen. Sie lassen die Würfel beim Herausrollen springen.

Würfeltürme schlagen in eine ähnliche Kerbe, stehen jedoch an einer festen Stelle auf dem Tisch.